Lied 369

1. Wer nur den lieben Gott läßt walten 
und hoffet auf ihn allezeit, 
den wird er wunderbar erhalten 
in aller Not und Traurigkeit. 
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, 
der hat auf keinen Sand gebaut. 

2. Was helfen uns die schweren Sorgen,
was hilft uns unser Weh und Ach? 
Was hilft es, daß wir alle Morgen 
beseufzen unser Ungemach? 
Wir machen unser Kreuz und Leid 
nur größer durch die Traurigkeit. 

3. Man halte nur ein wenig stille 
und sei doch in sich selbst vergnügt, 
wie unsers Gottes Gnadenwille, 
wie sein Allwissenheit es fügt; 
Gott, der uns sich hat auserwählt, 
der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt. 

4. Er kennt die rechten Freudenstunden, 
er weiß wohl, wann es nützlich sei; 
wenn er uns nur hat treu erfunden 
und merket keine Heuchelei, 
so kommt Gott, eh wir's uns versehn, 
und lässet uns viel Guts geschehn. 

5. Denk nicht in deiner Drangsalshitze, 
daß du von Gott verlassen seist, 
und daß ihm der im Schoße sitze, 
der sich mit stetem Glücke speist. 
Die Folgezeit verändert viel 
und setzet jeglichem sein Ziel. 

6. Es sind ja Gott sehr leichte Sachen 
und ist dem Höchsten alles gleich:
den Reichen arm und klein zu machen, 
den Armen aber groß und reich. 
Gott ist der rechte Wundermann, 
Der bald erhöhn, bald stürzen kann. 

7. Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, 
verricht das Deine nur getreu 
und trau des Himmels reichem Segen, 
so wird er bei dir werden neu.
Denn welcher seine Zuversicht 
auf Gott setzt, den verläßt er nicht.

Text: Georg Neumark 1641
Melodie: Georg Neumark 1641
 

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